Heinsberg. Gemeinsam nahmen Susanne Scheider MdL, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, Stefan Lenzen, Landtagskandidat, Dr. Klaus Wagner, Bundestagskandidat und David Stolz, Stadtverbandsvorsitzender auf Einladung von Heinz-Gerd Schröders, Geschäftsführer des Krankenhauses, die Gelegenheit zur Besichtigung und zum Dialog über die Entwicklung des Krankenhauses wahr.
Herr Schröders führte aus: »Die Qualität unserer Arbeit ist unser Anspruch, aber auch eine tägliche Herausforderung. So lag die Verweildauer der Patienten 1981 noch bei 13,4 Tagen, in 2016 waren es nur noch 5,5 Tage. Das ist wirtschaftlich erfreulich, zeigt aber auch den zeitlichen Druck, der auf allen Beteiligten lastet. Doch lässt sich Gesundheit nicht nur wirtschaftlich betrachten. Gerade wenn wir unserem Qualitätsanspruch auch in Zukunft gerecht bleiben wollen, kostet es Geld. Und eine gute Qualität gehört unserer Meinung zur Grundversorgung der Bevölkerung, welche gewährleistet sein muss. Bedauerlicherweise leiden auch wir sehr am Fachkräftemangel, vor allem bei medizinischem Personal. Deshalb müssen wir für Arbeitskräfte attraktiv sein. Und da haben wir deutlich mehr zu bieten, als es die öffentliche, oft schlechte Darstellung eher vermuten lässt. So haben wir familienfreundliche Teilzeitmodelle von 2 Tagen im Monat bis zur Vollzeitbeschäftigung bei guter Bezahlung. Und auch im Übrigen tun wir Vieles, um einen Arbeitsplatz bei uns interessant zu machen.« Bei der Vorstellung der finanziellen Situation des Hauses machte Herr Schröders im Rahmen der Diskussion deutlich, dass bei Inkrafttreten einer Bürgerversicherung das Krankenhaus in die Verlustzone abrutschen könnte. Schließlich werde in allen deutschen Krankenhäusern die Behandlung der Kassenpatienten durch die Zusatzerlöse aus den Privatpatientenbehandlungen mit Millionenbeträgen quersubventioniert.
David Stolz, Mitglied der Gesellschafterversammlung, zog sein Fazit nach dem Dialog: »Das Schlimmste was uns Bürgern passieren kann, ist die Bürgerversicherung. Nicht nur, dass die Bürgerversicherung keinem bislang auch nur im Ansatz richtig erklärt wurde. Hinzu kommt, dass diese Versicherung viele Arbeitsplätze in unserer heimischen Region gefährden würde. Gerade für ein so gut aufgestelltes wie das Heinsberger Krankenhaus würde die Bürgerversicherung bedeuten, dass aus einem wirtschaftlich stabilem Krankenhaus ein Verlustträchtiges würde. Dies muss jedem Bürger in Heinsberg verdeutlicht werden, da das Heinsberger Krankenhaus auch zugleich einer der größten Arbeitgeber in unserer Stadt ist.«
Die Krankenhäuser im Kreis Heinsberg weisen mit 7,7 Millionen Euro jährlichem Investitionsbedarf und einem Investitionsstau von 61 Millionen Euro die niedrigsten Werte in einer RWI-Studie auf. »Das spricht nicht für die rot-grüne Landesregierung, sondern ist den erheblichen eigenfinanzierten Investitionen der Kliniken im Kreis Heinsberg – wie auch von Herrn Schröders für das Heinsberger Krankenhaus ausgeführt – geschuldet«, stellt Stefan Lenzen fest. »Die Förderlücke liegt im Kreis bei 5 Millionen Euro oder fast 65% des Investitionsbedarfs. Die Krankenhäuser im Kreis Heinsberg haben von 2010 bis 2014 Investitionen in Höhe von fast 15 Millionen Euro eigenfinanziert«, äußert sich Stefan Lenzen, FDP-Landtagskandidat weiter.
»Die Kliniken brauchen eine zuverlässige Finanzierung. Die FDP-Landtagsfraktion hatte sich schon im letzten Haushalt für eine Erhöhung der Landesmittel ausgesprochen und wird dies für den anstehenden Haushalt wieder fordern – zum Wohle der Patienten in unserem Land«, stellt Susanne Schneider MdL nochmals klar.
Als Fazit stellte der Kreisvorsitzende, Dr. Klaus Wagner, heraus: »Wir können froh sein, dass wir im Gesundheitswesen im Kreis Heinsberg aktuell (noch) gut aufgestellt sind. Mir hat imponiert, wie gut man hier im Heinsberger Krankenhaus schon heute an Konzepten für Morgen arbeitet. Ein bereits gut verwirklichtes Beispiel ist die Palliativstation, die wir besuchen konnten. Wir Freien Demokraten werden weiter daran arbeiten, dass unser Gesundheitssystem seine Spitzenposition behält und zugleich – und das ist für uns im Kreis besonders wichtig – auch die Fläche gut versorgt ist.«