Gesundheitsdialog mit Susanne Schneider MdL

Kreis Heinsberg. Zum Abschluss des »Gesundheitstriathlons« anlässlich des Besuchs der gesundheitspolitischen Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schneider MdL, hatten der Kreisverband Heinsberg und der FDP Stadtverband Heinsberg in das »Rondell« der Stadthalle in Heinsberg zu einem Diskussionsabend zum Thema Gesundheitspolitik eingeladen. Nachdem sich Frau Schneider gemeinsam mit dem Spitzenkandidaten der Freien Demokraten für die Landtagswahl im Kreis Heinsberg, Stefan Lenzen und dem Stadtverbandsvorsitzenden der FDP Heinsberg, David Stolz sowie dem Kreisvorsitzenden, Dr. Klaus Wagner zunächst bei einem niedergelassenen Facharzt und im Heinsberger Krankenhaus über die Lage der ärztlichen Versorgung vor Ort und die Einschätzung der Gesundheitspraktiker zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragen informiert hatten, bot die dritte Station an diesem Tag Gelegenheit zur Diskussion. Und so nutzten die zahlreich erschienen Interessierten, darunter auch einige niedergelassene Ärzte, die Gelegenheit zum Meinungsaustausch, an dem auch Jorge Klapproth, Direktkandidat für den Nordkreis, teilnahm.

Wie schon bei den ersten beiden Stationen an diesem Tag nahm das Thema Bürgerversicherung einen weiten Teil der Diskussion ein. Schneider stellte heraus, dass die FDP sich mit aller Entschlossenheit gegen Bestrebungen einsetzt, das bisherige System der dualen Krankenversicherung – gesetzliche Versicherung und private Krankenversicherung – abzuschaffen. »Dabei geht es«, so Schneider »um die Sicherung der Qualität unseres Gesundheitssystems. Wer die Bürgerversicherung als Einheitsversicherung fordert, muss sich bewusst sein, dass Ärzte und Krankenhäuser auf die Querfinanzierung angewiesen sind. Nicht selten erlaubt – und das haben mit auch die heutigen Gespräche gezeigt – erst der Einnahmemix aus Privatpatienten und gesetzlich Versicherten den wirtschaftlichen Betrieb von Praxen und Krankenhäusern. Es ist ein Irrglaube, die Einbeziehung aller in eine Bürgerversicherungskasse würde das System verbessern. Im Gegenteil: Will man die Praxen erhalten, müssten die Leistungen insgesamt besser vergütet werden, um die Einnahmeausfälle auszugleichen. Das ließe sich nur über Beitragserhöhungen erreichen. Oder man kürzt die gesetzlichen Leistungen weiter und setzt auf private Zusatzversicherungen. Das führt dann erst recht zu einer Zwei-Klassen-Medizin.« Darüber hinaus wies Schneider darauf hin, dass die Bürgerversicherung zu einem Verlust vieler Arbeitsplätze führen würden und zwar nicht nur bei den privaten Krankenversicherungen, sondern auch in den Praxen und Kliniken vor Ort. Die Freien Demokraten vor Ort waren sich einig: »Eine Bürgerversicherung ist mit uns nicht zu machen«, fasst der Kreisvorsitzende die Diskussion zusammen. Aber es wurde auch Verbesserungsbedarf gesehen. »Wir brauchen mehr Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger, was die Medizin kostet«, so eine wiederholte Forderung der anwesenden Ärzte. Dem stimmte Lenzen zu: »Kostentransparenz bietet die Möglichkeit, das Kostenbewusstsein zu stärken und Fehlanreize zu vermeiden. Damit können finanzielle Spielräume zur Qualitätssicherung gewonnen werden.

Naturgemäß stand auch die ärztliche Versorgung in der Fläche im Fokus. Einigkeit bestand, dass die Problematik der älter werdenden Gesellschaft mit zunehmendem Bedarf an Versorgung Pflege einerseits und die sinkende Zahl der Ärzte in der Fläche in der Politik mehr als Problem wahrgenommen werden muss. Hier wurde deutlich, dass auch die Ärzteschaft auf die Mitarbeit der Politik angewiesen ist. Dazu gelte es auch, bereits bestehende Modelle zur ärztlichen Unterstützung bei alltäglichen Arbeiten fortzuentwickeln.

Der Diskussionsabend wäre jedoch unvollendet gewesen, wenn Schneider nicht auf ein ihr besonders wichtiges Thema eingegangen wäre, die Männergesundheit. Ihre Erfahrungen aus der eigenen Praxis – sie ist gelernte Krankenschwester – und auch aus der politischen Arbeit im Gesundheitswesen zeigten, dass hier noch viel Verbesserungsbedarf, auch im Bereich der Vorsorge, bestehe.

In seinem Schlusswort beließ es Dr. Klaus Wagner nicht nur beim Dank an Susanne Schneider und an Organisator David Stolz. »Wie schon beim letzten Dialog mit Susanne Schneider im Juli 2015 haben wir auch heute wieder viel gelernt und Impulse erhalten, die über unsere politische Arbeit hinausgehen. Und ich freue mich schon darauf, diese Form des Dialogs in der nächsten Legislaturperiode fortzusetzen. Dann würde ich mich besonders freuen, neben Susanne Schneider auch Stefan Lenzen als Landtagsabgeordneten begrüßen zu dürfen. Ich wünsche beiden und unserem Direktkandidaten für den Nordkreis, Jorge Klapproth, viel Erfolg am 14. Mai.!«

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